Zwei neue und zwei alte Champions haben sich bei den Clubmeisterschaften des TC Wathlingen in die Siegerliste der Doppel-Konkurrenz eingetragen. Bei den Damen gewannen nach einem hochdramatischen Finale Karina Kroll und Birgit Könecke gegen Anna Moor/Helga Ziegner, bei den Herren triumphierten Stefan Barsch und Jürgen Menzel im Endspiel gegen Werner Könecke/Steffen Jürgens. Für Karina Kroll war es nach zwei Erfolgen im Einzel (2000, 2006) der erste TCW-Titel im Doppel, für Jürgen Menzel der erste überhaupt. Birgit Könecke (zweiter Doppeltitel nach 2012) und Stefan Barsch (dritter Erfolg nach 1999 und 2014) kannten dieses Gefühl bereits. „Das Schöne an unserem Modus ist, dass es immer wieder Überraschungen geben kann und vorher nicht absehbar ist, wer das Turnier gewinnt. Herzlichen Glückwunsch an die Sieger, sie haben es sich redlich verdient“, meinte TCW-Sportwart Oliver Schreiber.
Im Teilnehmerfeld beider Konkurrenzen standen insgesamt 14 amtierende oder ehemalige Champions, dementsprechend hochkarätig war die Besetzung. Gespielt wurde sowohl bei den Damen als auch bei den Herren in bewährtem Modus mit Einstufung nach Stärke und entsprechendem Losverfahren – unabhängig von Altersklassen. In den drei beziehungsweise teilweise sogar vier Vorrunden-Spielen mit wechselnden Partnern ergaben sich so sehr ausgeglichene Matches, in denen jeder einzelne Teilnehmer Punkte sammeln konnte. Daraus resultierten wiederum feste Duos für die Endrunde, der Punktbeste spielte mit dem „Schlusslicht“, der Zweite mit dem Vorletzten, usw. zusammen. Bei den Damen waren Karina Kroll und Andrea Paul die Punktbesten, sie holten die maximale Zahl von neun Zählern. Bei den Herren lag Oliver Schreiber knapp vor Stefan Barsch und Werner Könecke.
An beiden Tagen herrschten Sonnenschein und hohe Temperaturen. Das war einerseits schön, andererseits natürlich auch kräftezehrend. Zudem gingen einige Spieler und Spielerinnen entweder verletzungs- oder krankheitsbedingt angeschlagen ins Turnier. Nach dem ersten Tag mussten bei den Herren Oliver Schreiber, Horst Schreiber und Hermann Pollehn den Anstrengungen Tribut zollen und verzichteten auf die Endrunde. Dadurch entfiel die Trostrunde – und Jürgen Menzel rückte dafür in die Phalanx der besten Acht. Mit durchschlagendem Erfolg, wie sich herausstellen sollte.
An der Seite von Stefan Barsch lief er zur Höchstform auf. Zunächst gewannen beide im Halbfinale gegen Stefan Thäsler/Jürgen Schmidt glatt in zwei Sätzen. Im anderen Semifinale ging es wesentlich enger zu. Jens Ehrenberg/Waldemar Moor fuhren zunächst auf der Siegerstraße, doch Werner Könecke/Steffen Jürgens bissen sich in das packende Match zurück und hatten am Ende das glücklichere Ende für sich (2:6, 6:4, 10:8).
Im Finale kam es somit zur Neuauflage eines der Vorrundenspiele. Dies hatten Werner Könecke/Steffen Jürgens gegen Stefan Barsch/Jürgen Menzel hauchdünn für sich entschieden (1:6, 6:4, 10:8). Im Endspiel gelang Stefan Barsch/Jürgen Menzel nach einer bärenstärken Leistung die Revanche, das Duo hatte mit 6:4, 6:3 die Nase vorn und wurde als Nachfolger von Oliver Schreiber/Horst Schreiber Clubmeister. „Stefan und Jürgen haben ab dem Halbfinale ihr Potenzial komplett abgerufen und waren auf den Punkt genau auf Top-Niveau. Das hat den Ausschlag gegeben“, meinte TCW-Sportwart Oliver Schreiber.
Die Damen lieferten sich erwartungsgemäß viele intensive Matches mit langen Ballwechseln. Wohl dem, der sich da in der Vorrunde taktisch clever etwas zurückgehalten hatte und ganz auf die Endrunde gesetzt hatte… Birgit Könecke beschleunigte nach überschaubaren Erfolgen in der Vorrunde sozusagen von 0 auf 100 und hatte mit Karina Kroll die ideale Partnerin. Im Halbfinale setzten sich beide gegen Kathrin Ehrenberg/Dagmar Lorr in zwei Sätzen durch. Dies gelang auch Anna Moor und Helga Ziegner in ihrem Duell gegen Andrea Paul/Sylvia Menzel. Die beiden unterlegenen Duos bestritten das Trostrunden-Endspiel. Hier behielten Kathrin Ehrenberg/Dagmar Lorr die Oberhand. Das Hauptrunden-Finale war an Spannung kaum zu überbieten. Den ersten Satz verbuchten Karina Kroll/Birgit Könecke glatt mit 6:2 für sich. Doch dann machten Anna Moor/Helga Ziegner ihrem Ruf als „lebende Ballwände“ des TCW alle Ehre. Jeder Ballwechsel dauerte gefühlt so lange wie ein Satz, alle Spielerinnen holten bei brütender Hitze alles aus sich heraus. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten – selbst während der Pausen, wenn der ein oder andere nette Spruch fiel… Den zweiten Durchgang holten sich Anna Moor/Helga Ziegner mit 7:6 im Tiebreak, sodass der Match-Tiebreak die Entscheidung bringen musste. Der verlief hochdramatisch. Beim Stand von 9:8 hatten Anna Moor/Helga Ziegner einen Matchball, den Karina Kroll/Birgit Könecke abwehrten und mit drei Punkten in Folge (einer Seltenheit in diesem Finale) zum 11:9 neue TCW-Champions wurden und die Nachfolge von Kathrin Ehrenberg/Helga Ziegner antraten. „Großes Kompliment an alle Damen, die hier mitgespielt haben. Hier stimmten nicht nur die Leistungen, sondern auch die Atmosphäre. Generell waren es wieder zwei tolle Tage mit jeder Menge Spaß. Wer den nicht hatte, ist selber schuld“, bemerkte TCW-Sportwart Oliver Schreiber.